Produktroadmaps für Produktmanager

Was ist eine Produktroadmap?

Die Produktroadmap ist ein strategisches Planungsinstrument, das den Produktmanager dabei unterstützt, die Entwicklung und Einführung von Produkten zu steuern. Sie stellt die Vision, die Strategie und die Weiterentwicklung der Produkte dar.

Die Produktroadmap wird für die Kommunikation mit internen und externen Stakeholdern eingesetzt. Die Roadmaps können sowohl für Produkte als auch für Services eingesetzt werden.

Typische Inhalte einer Produktroadmap

1. Produktvision und Produktstrategie

Die Vision beschreibt klar und prägnant die langfristigen Ziele des Produkts. Mit der Strategie wird spezifiziert, wie die Vision erreicht werden soll.

Ein Beispiel: Das Produkt ist eine umweltfreundliche, wiederverwendbare Trinkflasche für den B2B-Markt. Mehr...

Produktvision

“Wir schaffen die bevorzugte Trinkflasche weltweit, die Nachhaltigkeit und Gesundheit fördern, indem wir eine umweltfreundliche, langlebige und stilvolle Lösung bieten.”

Produktstrategie

  1. Nachhaltige Materialien und Produktion: Nutzung von hochwertigen, umweltfreundlichen Materialien wie Edelstahl und BPA-freien Kunststoffen, Umweltfreundliche Produktion durch Sicherstellung einer nachhaltigen Produktionskette mit minimalem ökologischen Fußabdruck.
  2. Ergonomisches Design und Funktionalität: Entwicklung eines ergonomischen Designs, das einfach zu tragen und zu reinigen ist; Funktionale Eigenschaften: Integration praktischer Funktionen wie auslaufsichere Verschlüsse, integrierte Filter und Isolierung für heiße und kalte Getränke. Spezialtrinkkopf für Heißgetränke.
  3. Personalisierung und Branding: Customization, also Angebot von Anpassungsoptionen für Aufdrucke und Farben, um Kunden die Möglichkeit zu geben, die Flaschen als Geschenk zu nutzen. Branding-Partnerschaften zum Aufbau von Partnerschaften mit Unternehmen zur gemeinsamen Entwicklung von Co-Brandings.
  4. Gesundheits- und Wellness-Fokus: Gesundheitsvorteile kommunizieren, Informationsmaterialien über die Wichtigkeit ausreichender Wasserzufuhr. Wellness-Programme anbieten z.B. in Kooperation mit Initiativen zur Förderung eines gesunden Lebensstils am Arbeitsplatz.
  5. Vertrieb und Marketing. Aufbau eines Netzwerks von Vertriebspartnern und Direktvertrieb online über Marktplätze. Nutzung digitaler Marketingstrategien, um Unternehmen gezielt anzusprechen und den Bekanntheitsgrad der Marke zu steigern.
  6. Kundensupport und Engagement: Exzellenter Kundenservice durch Aufbau eines engagierten Support-Teams zur schnellen Lösung von Kundenanfragen und Problemen. Feedback-Schleifen durch die Einrichtung von Mechanismen zur systematischen Sammlung und Analyse von Kundenfeedback zur kontinuierlichen Produktverbesserung.
2. Meilensteine und Zeitrahmen:
  • Zeitleiste mit einer visuellen Darstellung der Zeitachse, oft in Quartalen oder Monaten.
  • Meilensteine: Wichtige Etappen oder Ereignisse im Entwicklungszyklus und Vermarktungszyklus des Produkts.
3. Funktionen und Optimierungen:
  • Backlog-Elemente in Form von Listen geplanter Features, die in den Produktentwicklungsprozess aufgenommen werden sollen.
  • Priorisierung: Eine Reihenfolge oder Priorisierung der Funktionen basierend auf Geschäftsanforderungen und Kundenfeedback sollte in den Backlog-Listen ersichtlich sein.
4. Marktereignisse und Wettbewerbsprodukte:
  • Wettbewerbsprodukte: Es hilft, wenn man in den Übersichten auch die Haupt-Wettbewerbsprodukte hinterlegt. Damit ist auch klar gegen wen man später am Markt stehen wird u. behält die Weiterentwicklung der Wettbewerber immer im Blick.
  • Marktereignisse: Es wird empfohlen wichtige Markttermine wie z.B. Messen, bei denen gerne Produkte gelauncht werden, in der Timetable mitführt.
5. Ressourcenplanung:
  • Team-Ressourcen: Zuweisung von Teams und Einzelpersonen zu bestimmten Aufgaben oder Meilensteinen.
  • Budget: Finanzielle Planung und Zuweisung von Mitteln. Dies kann als Plan- oder Ist-Budget ausgewiesen werden. Sinnvoll ist auch die Betrachtung des Budgetverbrauchs über die Zeit zu betrachten.
6. Risikomanagement:
  • Identifizierte Risiken: Bekannte Hindernisse und Herausforderungen sollten notiert werden.
  • Risikominderungsstrategien: Natürlich kann man bekannte Risiken auch gleich mit Maßnahmen zur Reduzierung oder für die Bewältigung dieser Risiken hinterlegen.
7. Kundenfeedback und Anforderungen:
  • Feedback-Mechanismen: Methoden zur Erfassung von Kundenfeedback einplanen zum Beispiel mit Testkunden.
  • Integration von Kundenanforderungen: Die im Testing identifizierten Kundenanforderungen sollten in die Produktentwicklung integriert werden.

Typische Einsatzszenarien und Anwendungsfälle einer Produktroadmap in Unternehmen:

1. Strategische Planung:

Für die langfristige und mittelfristige Planungen zur Ausrichtung der Produktentwicklung auf die Geschäftsziele.

2. Kommunikation und Transparenz:

Informieren und Abstimmen der Erwartungen zwischen verschiedenen Abteilungen und Stakeholdern (z.B. Entwicklung, Marketing, Vertrieb, Management). Hier kann man unterscheiden zwischen der internen Kommunikation mit internen Abteilungen, aber auch der Kundenkommunikation (externe Kommunikation) um die Produktweiterentwicklung aufzuzeigen.

3. Priorisierung und Ressourcenmanagement:

Die Roadmap kann die Basis sein für Entscheidungen über die Priorisierung von Features und die Zuweisung von Ressourcen basierend auf den strategischen Zielen und Marktanforderungen.

4. Fortschrittsverfolgung und Reporting:

Überwachung des Fortschritts der Produktentwicklung und regelmäßiges Reporting an Stakeholder.

Typische Analysen im Rahmen von Produktroadmaps

1. Lückenanalyse:

Identifikation von Lücken in der Produktstrategie oder -entwicklung, die behoben werden müssen, um die Produktziele zu erreichen. Zum Beispiel fehlende Einholung von Kundenstimmen oder Nicht-Beachtung von aktuellen Markttrends.

2. ROI-Analyse (Return on Investment):

Bewertung des potenziellen Nutzens und der Rentabilität von neuen Funktionen oder Produktverbesserungen. Hier werden die erwarteten Umsätze und Erträge einer Produktentwicklung mit den Kosten in Beziehung gesetzt. Dies geschieht häufig im Rahmen des Innovationscontrollings.

3. Risikobewertung:

Analyse der identifizierten Risiken und der Wirksamkeit der Risikominderungsstrategien. Entwicklung von Aktionsprogrammen beim Eintritt von Risiken.

4. Wettbewerbsanalyse:

Überwachung und Analyse der Marktposition im Vergleich zur Konkurrenz, basierend auf den in der Roadmap geplanten Features und Meilensteinen.

5. Kundenbedarfsanalyse:

Analyse des Kundenfeedbacks und der Marktforschung, um sicherzustellen, dass das Produkt die Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppe erfüllt.

Arten von Produktroadmaps

1. Zeitbasierte Roadmaps // Kalenderdarstellungen:

  • Zeitleiste: Darstellung der geplanten Aktivitäten über Wochen, Monate oder Quartale.
  • Meilensteine: Wichtige Termine und Etappen, die erreicht werden sollen.
  • Phasen: Aufteilung der Entwicklung in verschiedene Phasen (z.B. Planung, Entwicklung, Test, Markteinführung).

2. Feature-basierte Roadmaps:

  • Feature-Liste: Geplante Features und Verbesserungen, die in verschiedenen Releases umgesetzt werden.
  • Prioritäten: Reihenfolge der Implementierung basierend auf Geschäftswert und Kundenanforderungen.
  • Release-Daten: Geplante Veröffentlichungstermine für verschiedene Features.

3. Kombinierte Roadmaps z.B. GANTT:

  • Kombination von Zeit und Features: Integration von zeitlichen Aspekten und Feature-Listen, um einen umfassenden Überblick zu bieten.
  • Visualisierungen**: Grafische Darstellungen wie Gantt-Diagramme oder Kanban-Boards, um die Planung zu visualisieren.

Beispiel einer einfachen Produktroadmap

Diese Roadmap gibt einen strukturierten Überblick über die geplanten Aktivitäten, wichtigen Meilensteine und Verantwortlichkeiten innerhalb eines Jahres. Sie ist flexibel anpassbar und bietet eine klare Orientierung für das gesamte Team.

Hilfreiche Übersichten und Darstellungen für Roadmaps

Das MANAGEMENT MONITOR Produktradar unterstützt Sie bei der Erstellung von Produktroadmaps mit vielen hilfreichen Übersichten, zum Beispiel: