Welche Fakten bei der Wettbewerbsbeobachtung eine Rolle spielen, hängt primär von den strategischen und aktuellen Fragestellungen der Wettbewerbsanalyse ab, den sogenannten Key Intelligence Questions (KIQ). Je nach KIQ kann es erforderlich sein sehr spezifische Fakten zu recherchieren wie z.B. die Marktstellung eines Wettbewerbers in einem Produktsegment auf einem nationalen Markt oder die aktuellen Forschungen des Wettbewerbs in der Produktinnovation. Unabhängig von diesen spezifischen Fragestellungen wollen wir in dem Artikel auf die generellen Fakten eingehen, die häufig in der Wettbewerbsbeobachtung eine Rolle spielen.
Bei der Beobachtung der Mitbewerber werden in einem Wettbewerber-Steckbrief oftmals grundlegende Informationen wie die Gesamtumsätze, die wichtigsten Finanzkennzahlen und die Mitarbeiterzahlen betrachtet. Zusammen mit dem Gründungsjahr und Informationen zum Management vermitteln diese Daten einen ersten Eindruck, wie der jeweilige Mitbewerber aufgestellt ist. Diese Fakten sind vor allen Dingen in der Betrachtung über mehrere Jahre aussagekräftig, da sie den grundsätzlichen Entwicklungstrend und die Wachstumsdynamik des Konkurrenten erkennen lässt. Bei den Mitarbeiterzahlen kann es interessant sein diese nach Verwaltung, Forschung & Entwicklung, Produktion und Vertrieb zu clustern, um Verschiebungen und letztendlich Neuausrichtungen des Wettbewerbs zu erkennen.
Häufig wird die regionale Präsenz / Produktions- und Vertriebsstruktur bei multinationalen Unternehmen für verschiedene Ländermärkte erfasst und mit der des eigenen Unternehmens und anderer Mitbewerber verglichen. Aufgrund der unterschiedlichen Marktsegmentierungen müssen Marktanteile auf Segmentebene häufig anhand geschätzter Marktgrößen und geschätzter Wettbewerbsumsätze sowie dem eigenen Umsatz ermittelt werden. Sind Marken vorhanden, werden auch diese gerne bei der Analyse berücksichtigt. Äußerst nützlich kann eine Übersicht der je Ländermarkt vertriebenen Wettbewerbsprodukte sein, um die Marktabschöpfung zu ermitteln und um neue Impulse für die eigene Marktbearbeitung zu erhalten. Mit Hilfe dieser Informationen zu den Wettbewerbsaktivitäten und -prioritäten können neue Märkte entdeckt werden, die bislang im eigenen Unternehmen noch nicht direkt bearbeitet wurden (Outside-in-Perspektive). Die Analyse der Produktionsstandorte im Ausland kann zur Ermittlung des Wettbewerbsdrucks und des Ausschöpfungspotentials der nationalen oder regionalen Märkte herangezogen werden.
Das Image der Mitbewerber auf den verschiedenen Märkten ist bei der Kaufentscheidung für Kunden sehr wichtig und wird gerne der Wettbewerber-Selbstdarstellung mit Claim und Mission Statement im Wettbewerber-Steckbrief gegenübergestellt. Auch die Marketingaktivitäten, mit denen der Wettbewerb die Kunden anspricht, werden für die Wettbewerbsanalyse dokumentiert und bei der Planung der eigenen Aktivitäten berücksichtigt.
Aus dem Blickwinkel der Kunden werden die Eigenschaften und die Preisstruktur der Wettbewerbsprodukte, deren USPs und das Serviceangebot der Wettbewerber eingeschätzt und verglichen. Diese Daten können für die Vertriebsargumentationen des eigenen Unternehmens in Form von Battle Cards weiterentwickelt werden.
Wie innovativ und anpassungsfähig ein Mitbewerber ist, zeigt sich zum Beispiel an der Zahl der Patente und an seiner Reaktionsgeschwindigkeit auf Neuheiten auf dem Markt. Mit diesen Informationen lässt sich ein Wettbewerber einer Typenklassifizierung zuordnen.
Abgerundet wird die Wettbewerbsbeobachtung gerne mit aktuellen Top News.
Diese grundlegenden Erkenntnisse werden in Stärken- und Schwächen-Analysen verdichtet und münden in eine Einschätzung der Wettbewerber-Strategie.
Um diese Informationen zu sammeln, zu analysieren und an den relevanten Stellen im Unternehmen zu kommunizieren hilft Ihnen unsere Software WETTBEWERBSRADAR.